Samstag, 22. Juli 2023 um 21:15 Uhr auf der Piazza Cesare Battisti im Zentrum von Trient, anlässlich des Teatro Capovolto findet eine Theateraufführung von Martin McDonagh statt
übersetzt von Carlo Sciaccaluga unter der Regie von Carlo Siaccaluga.
Die Komödie ist, gelinde gesagt, berauschend, und die Prämissen helfen: In einem Hotelzimmer hinterlässt Carmichael, ein Killer mittlerenAlters, dem die linke Hand fehlt, eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter seiner Mutter, um sie über seine Gesundheit zu beruhigen. Von diesem Moment an beginnt eine klaustrophobische Geschichte (die Handlung findet von Anfang bis Ende im selben Raum statt), gewalttätig, eine dunkle Komödie im McDonagh-Stil. Der mysteriöse Mann ist seit 27 Jahren auf der Suche nach seiner linken Hand. Zwei junge Verliebte, ein schwarzer Junge und eine Blondine, billige Drogendealer, versuchen, ihm eine Hand zu verkaufen, die dem Naturkundemuseum entzogen wurde, und provozieren die Wut von Carmichael unter den Augen eines unheimlichen und verstörenden Concierge, eines ehemaligen Galeonen, dessen Interventionen die Geschichte beschleunigen könnten. Es gibt unzählige komödiantische Anlässe und McDonagh lässt sich keinen entgehen. Die Komödie ist manchmal sehr düster, Gewalt und Tod, Rassismus und Ignoranz dominieren die Szene für lange Strecken, aber es ist selten, nicht länger als ein paar Minuten hintereinander zu lachen. Bezeichnenderweise wurde der gewalttätige, ignorante, rassistische, komödiantische Carmichael als Kind amputiert. Und die Geschichte, die er erzählt, um sie zu rechtfertigen, erscheint unglaublich. Mit aller Deutlichkeit erinnert der britische Schriftsteller an ein typisches Bild der psychiatrischen Wissenschaft: Wer im Zuge der Identitätsbildung eine Amputation erlitten hat und diese nicht akzeptieren kann, wird seinen Hass auf die Welt ausschütten, um das verlorene Glied an seinem Körper wieder anzubringen. Aber es ist ein unmöglicher Kampf, wie der Moment zeigt, in dem sich Carmichaels Koffer glücklicherweise öffnet und seinen Inhalt enthüllt, Dutzende von echten Händen, die im Laufe jahrelanger Forschung gesammelt wurden. Aber McDonagh, und das ist eine seiner großen Leistungen als Schriftsteller (und Filmemacher, man denke nur an die kleinen Meisterwerke In Brügge oder Drei Plakate in Ebbing, Missouri), wie er zum Beispiel in The Pillowman wunderbar bewiesen hat, erklärt seine Metaphern nicht. Es liegt an uns, durch die Vorschläge, die der Autor uns in Form der Handlung gibt, die sich vor unseren Augen entfaltet, möglicherweise zu unseren Schlussfolgerungen zu gelangen. McDonaghs Theater ist Theater. Es ist Handlung, Beziehung, Unfall, ob komisch oder dramatisch, es ist nie eine Konferenz über den Menschen. Und so hören wir lachend auf dem Weg nach Hause, nachdem wir die Show gesehen haben, mit Erstaunen, dass das anglo-irische Genie von McDonagh, ohne uns zu unterrichten, uns etwas in den Magen geschoben hat.“
