Die archäologische Stätte Riparo Gaban befindet sich in einem kleinen flachen Tal in der Nähe von Martignano am Fuße des Monte Calisio.
Es handelt sich um einen weitläufigen Unterstand in einem etwa 10 m hohen natürlichen Felsvorsprung. Die günstige Lage, hoch über dem Talboden der Etsch, nach Osten ausgerichtet und windgeschützt, machte es natürlich für die menschliche Besiedlung geeignet. Die Entdeckung des Ortes erfolgte in den 1960er Jahren durch einheimische Enthusiasten und 1970 führte das Museo Tridentino di Scienze Naturali die erste Ausgrabungskampagne durch. In den folgenden Jahrzehnten folgten verschiedene Forschungskampagnen der Universität Trient. Der Ort ist besonders wichtig für die Entdeckung zahlreicher Kunst- und Kultobjekte, die den ästhetischen Geschmack und die komplexen Rituale der alten Bewohner des Calisio erzählen. Der wichtigste Fund ist vielleicht die berühmte „Venerina del Gaban“, eine weibliche Figur aus einer Knochenplatte, die Zwischenzüge zwischen der mesolithischen und der neolithischen Tradition aufweist: Es ist ein wichtiges Zeugnis einer Übergangszeit, in der Landwirtschaft und Viehzucht eingeführt wurden.
